Dunkle Wolken ziehen auf über dem altehrwürdigen
Westdeutschen Rundfunk (WDR). Mehr als jede/r zehnte Festangestellte wird in
den nächsten Jahren den Schreibtisch, das Sendestudio, das Rampenlicht räumen
müssen. 500 Stellen müssen abgebaut werden. Und das sind nur die „Festen“. Bei den
„Freien“ wird in ähnlichem Umfang gespart werden. Ganz gleich in welchem
Beschäftigungs- oder Auftragsverhältnis: Die Zeit gemütlicher
Rundfunk-Verwaltung ist längst vorbei. Viele ersticken in (Zusatz-)Arbeit, für
gediegenes journalistisches Handwerk bleibt immer weniger Zeit. Der WDR wird
sich verändern. Der von der Politik verordnete Sparzwang wird sich drastisch
auswirken. Intendant Tom Buhrow hat bereits durchblicken lassen, dass Aufgaben
reduziert werden müssen. Was bedeutet das konkret? Der WDR wird seine Angebote
einschränken, es wird weniger Programm geben. Denn man wird die „übrig
gebliebenen“ Beschäftigten ja nicht zu Hungerlöhnen arbeiten lassen. Das hätte
den Mitglieder der „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs“ (KEF) bewusst sein
müssen. Inwieweit das noch etwas mit der Bestands- und Entwicklungsgarantie des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu tun hat, ist gerade in Zeiten des digitalen
Umbruchs in der Medienbranche fraglich. Wir brauchen eine breite Debatte
darüber, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk für die Gesellschaft leisten soll!
"Eigen-Dreh" aus Personalmangel? Der WDR muss drastisch sparen. (Foto: F. Überall) |
Willkommen in der Wirklichkeit! Der, die der Privatfunk schon immer kennt. Traurig zu sehen, dass dem WDR auch hier wieder nur einfällt, die Schattenseiten des Privatfunks zu kopieren. Nicht, wie man bei Equipement und Logistik sparen kann, sondern die blöde Idee, beim Personal anzusetzen, wird übernommen. Da MUSS die Qualität leiden, aber die ist ja offensichtlich auch bei den Öffentlich-Rechtlichen längst nicht mehr im Fokus.
AntwortenLöschenDer Journalismus geht in großen Schritten seinem Ende entgegen, mit allen gruseligen Konsequenzen.