Es gibt selten (Sach-)Bücher – noch seltener von
Journalisten – die „hängen“ bleiben, die einen nachhaltig beschäftigen. „Das
Methusalem-Komplott“ von Frank Schirrmacher ist ein solches Werk, das mich
bewegt hat. Es steht immer noch in meinem Bücherregal, hat einige Umzüge
mitgemacht. Jetzt ist der Autor mit Mit-Herausgeber der „FAZ“ verstorben. Viel
zu jung, und mit ihm geht ein hervorragender Journalist und Vordenker. In
seinem „Methusalem-Buch“ hat er die Probleme der alternden Gesellschaft
beschrieben: Auch, wie die Medien damit umgehen, die letztlich vor allem ein
Bild der Jugend zeichnen. „Während des für das Selbstbild der Jugend unzählige
Schablonen gibt – nicht nur in der Werbung, auch im Film, in der Literatur, in
der Geschichte -, ist der alternde Mensch von einem gewissen Zeitpunkt an
buchstäblich ohne Vor-Bild“, schrieb Schirrmacher. Die „Abwesenheit des älter
werdenden Menschen in Fernsehen, Film und Werbung“ mache „das individuelle
Altern nur noch auffälliger“. Schirrmacher hatte mit seinem Buch im Jahr 2004
mal wieder eine wichtige Debatte angestoßen. Wie so oft. Nun wird er es nicht
mehr tun. Er ist nicht alt geworden. Er wird fehlen.
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