Montag, 9. Juni 2014

Grübeln über Gerüchte - 10 Jahre Nagelbombe in der Kölner Keupstraße

Zehn Jahre ist er an diesem Pfingstmontag (9.6.14) her, der Nagelbombenanschlag auf der Kölner Keupstraße. Wie viele Stunden, Tage habe ich auf der Straße verbracht, um zu recherchieren? Welchen Gerüchten bin ich nicht alles nachgegangen? Da gab es die Erzählung, dass dubiose Agenten direkt nach dem Anschlag einem Anlieger zugeraunt hätten, dieser Anschlag werde nie aufgeklärt. Eine Spur, die ins Leere führte. Eine Spur, die so unglaublich nach einer "großen Geschichte" klang und die so viele Journalisten gehört hatten, dass es ein Wunder ist, dass sie keine großen Schlagzeilen produzierte. In der Welt der schummrigen Geheimdienste ist es eben medial nich so einfach sich zu bewegen. Das ist das Verstörende an der Gewaltwelle des NSU: Dass die Rolle der so genannten Sicherheitsbehörden so undurchsichtig ist, dass dem Staatsbürger im Rechercheur regelrecht schlecht wird. Ich denke nicht, dass wir die ganze Wahrheit wissen über die Verstrickung staatlicher Stellen in diese Vorfälle. Aber vielleicht irre ich mich auch - als Bürger eines demokratischen Gemeinwesens wünsche ich mir das sehnlichst, als Journalist befürchte ich weiterhin, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen wird.

Meine eigene Sicht auf den rechten Terror, der nach Köln getragen wurde, kann man hier nachlesen:

http://www.welt.de/regionales/koeln/article128801407/Wie-die-Ermittler-jahrelang-im-Dunkeln-tappten.html

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